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Der Waldfriedhof in Rauxel lädt zum Park-Spaziergang ein

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Der Eingangsbereich des Waldfriedhofes wird geprägt von der gotisch anmutenden Portalanlage. Foto J. Lukas

Artikel in der Sonderbeilage "Blickpunkt Castrop-Rauxel" der Ruhr Nachrichten (22.2.2018)

Wie bei einem Spaziergang in der freien Landschaft fühlt man sich auf dem heimischen Waldfriedhof in Bladenhorst: Leicht besonnte und halbschattige Flächen wechseln miteinander ab.

Von Jens Lukas

Das Spiel des Lichts, das sich im Laub der Bäume in immer wieder neuen Facetten bricht, macht den Reiz dieses Friedhofs aus.

Ein gemischter Bestand aus Bäumen und Sträuchern verleiht dem heute 16 Hektar großen Friedhof die Anmutung eines Parks. Zur Blütezeit der in vielen Bereichen gepflanzten Rhododendren ist der Waldfriedhof ein lohnenswertes Ausflugsziel. Der parkartige Charakter wird mit der Bepflanzung auf vielen Gräbern aufgenommen.

In den 1920 Jahren wurde der Begräbnisort bewusst abseits der Bebauung angelegt, heute ist er nach mehreren Erweiterungen bis an die Häuser des Stadtteiles Bladenhorst herangewachsen. Der Eingangsbereich des Waldfriedhofes wird geprägt von der gotisch anmutenden Portalanlage. Obwohl es sich um einen kommunalen Friedhof handelt, wurden bei seiner Entstehung offensichtlich kirchliche Aspekte berücksichtigt. Inschriften wie „Seid stille und erkennt, dass ich euer Gott bin“‚ sowie ein in das Portal gemeißeltes Kreuz verweisen auf das christliche Glaubensbekenntnis.

Zum Denkmal geworden

Kriegsgräber befinden sich am östlichen Ende der ursprünglichen Friedhofsanlage. Foto Jens Lukas

Ein eher unauffälliges Stück Geschichte auf dem Friedhofsgelände ist der alte Rundbau, der als erstes Gebäude auf der gesamten Anlage errichtet und vor einigen Jahren in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen wurde.

Heute beherbergt er das Friedhofsbüro. Von hier führt der Weg zur Trauerhalle. In der offenen Unterstellhalle des Gebäudes haben die kunstgeschichtlich wertvollen Grabplatten aus der ehemaligen Schlosskapelle Bladenhorst einen neuen Platz gefunden. Sie erinnern an die Mitglieder der Schlossfamilie, die im 16., 17. und 18. Jahrhundert lebten: allen voran Philipp der Jüngere von Viermoundt (gestorben 1584), der als Vollender des Schlosses Bladenhorst und Wegbereiter der Reformation in die Stadtgeschichte einging. Kunsthistorisch weniger bedeutsam, aber nicht minder geschichtlich verankert sind die Kriegsgräber am östlichen Ende der ursprünglichen Friedhofsanlage. Hier erhielten die Gefallenen der beiden Weltkriege ihre letzte Ruhestätte.

Heute ist der Platz Veranstaltungsort für das Gedenken der Verstorbenen am Volkstrauertag, traditionell begangen mit Kranzniederlegungen und einer Rede des Bürgermeisters.

Seit 2012 ein Baumlehrpfad auf dem Friedhof

2012 wurde im Waldfriedhof ein Baumlehrpfad eröffnet. Auf diesem sind nicht nur eine Birke, Ahorn sowie Erle, Eibe, Esche und Eiche zu sehen. Unter anderem stehen hier ein Ginkgo aus Asien und Gewächse aus anderen Erdteilen.

Um zu zeigen, welche florale Vielfalt das innerstädtische Grün zu bieten hat, richtete die Arbeitsgemeinschaft Gemeinschaftsgrabanlagen mit Unterstützung der Stadt den Lehrpfad an. Der ein Kilometer lange Rundgang soll das Interesse an Natur wecken. Wer mehr über die Pflanzenwelt erfahren will, für den liegen am Eingang kostenlose Broschüren bereit, darin stehen Informationen zu den 18 beschilderten Bäumen. Darunter ist ein Urweltmammutbaum, in dem Fledermäuse hausen.

In Castrop-Rauxel existieren sieben kommunale sowie zwei evangelische und zwei katholische Friedhöfe mit einer Gesamtgröße von 51 Hektar. Die Friedhöfe dienen nicht nur der Bestattung der Verstorbenen und der Trauerbewältigung der Angehörigen. Sie sind ebenso kleine grüne Oasen der Ruhe inmitten einer von Trubel erfüllten Stadt, die Kraft spenden, der Erholung dienen und von vielen Menschen gerne zum Spazieren gehen genutzt werden.

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