Canon EOS-1D X – rasendes Reporterwerkzeug
Kannst Du zwölfmal pro Sekunde blinzeln? Nein? Wir auch nicht. Die neue Canon EOS-1D X schon! Sie bietet unter allen Spiegelreflexkameras die derzeit höchste Serienbildgeschwindigkeit und hat darüber hinaus noch einige weitere Asse im Ärmel. Welche das sind und was diese taugen, verrät der ausführliche Test.
Das Beste kommt zum Schluss – so lautet bei Canon offenbar die Devise. Schließlich hat der Digicam-Marktführer (neben Nikon) erst seine Einsteiger- und Mittelklasse-DSLRs überarbeitet, ehe das Profisegment und dort speziell die 1D-Reihe in Angriff genommen wurde.
Das aktuelle Spitzenmodell EOS-1D X bildet dabei die Basis für künftige Spiegelreflexkameras aus dem Hause. Besonders in Sachen Geschwindigkeit dürfte sich einiges tun, knipst das Flaggschiff doch bis zu zwölf Fotos pro Sekunde – wohlgemerkt: bei voller 18-Megapixel-Auflösung! Das ist nicht bloß ein neuer Rekord, sondern vielmehr der Traum aller Reportage- und Sportfotografen. Allerdings kostet der Spaß stolze 6.299 Euro (ohne Objektiv). Das im Test verwendete EF 70-200mm 1:2.8L IS II USM schlägt mit weiteren 2.399 Euro zu Buche.
Teurer Spaß: Das Gehäuse der EOS-1D X schlägt mit 6.300 Euro zu Buche. Im Lieferumfang sind die obligatorischen Kabel, ein Tragegurt, ein Software-Paket und eine Doppel-Ladestation (aber nur ein Akku) enthalten.
Vorteile der Canon EOS-1D X im Überblick:
+ hervorragende Foto- und Videoqualität mit extrem geringem Bildrauschen
+ höchstes Serienbildtempo
+ viele Einstellmöglichkeiten
+ schneller und präziser Autofokus
+ sehr robustes Gehäuse
+ interne RAW-Bearbeitung
Nachteile der- Canon EOS-1D X im Überblick:
– sehr hohes Gewicht
– hoher Preis
– keine Fokusnachführung (AI Servo) im Live-View
Canon EOS-1D X | Technik
Verharrt Canons beliebte DSLR-Mittelklasse (aktuell EOS 650D) seit einiger Zeit auf der gleichen Auflösung, erfahren die Spitzenmodelle einen sukzessiven Zuwachs an Pixeln. Der CMOS-Chip des jüngsten Flaggschiffs EOS-1D X hat mit 18,1 Millionen Bildpunkten nicht nur einen neuen Höchststand erreicht, sondern ist auch bedeutend größer als bei den Vorgängerinnen: Statt der bisherigen 27,9 x 18,6 Millimeter (APS-H-Format) misst der Sensor nun volle 36 x 24 Millimeter, so dass man bei der Wahl des Objektivs keinen Crop-Faktor mehr berücksichtigen muss.
DIGIC-5+-Prozessoren der Canon EOS-1D X
Volle Fahrt voraus: Canon hat der EOS-1D X gleich zwei Bildprozessoren des Typs DIGIC 5+ spendiert, die einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen.
Die Empfindlichkeit ist regulär zwischen ISO 100 und ISO 51.200 einstellbar, doch kann der Bereich auf ISO 50 bis ISO 204.800 erweitert werden. Um dem bei höheren ISO-Werten kritischen Bildrauschen Paroli zu bieten, kommt laut Hersteller „eine Prozessortechnologie der nächsten Generation“ zum Einsatz: Getreu dem Motto „doppelt hält besser“ ist die 1D X gleich mit zwei DIGIC-5+-Prozessoren ausgestattet, die neben bester Bildqualität sowie rasanter Datenverarbeitung eine Reihenaufnahme von bis zu zwölf Bildern pro Sekunde in voller Auflösung versprechen. Im Hochgeschwindigkeits-Modus lässt sich die Bildrate sogar auf unglaubliche 14 Bilder pro Sekunde erhöhen, wobei diese mit hochgeklapptem Spiegel geschossen (erste Fokuseinstellung bleibt erhalten) und nur als JPG-Dateien gespeichert werden.
Bei normalen Serienaufnahmen beziehungsweise im konventionellen Fotobetrieb ist zusätzlich eine Speicherung im Rohformat (CR2-Datei mit 14 Bit Farbtiefe) möglich. Die EOS-1D X verfügt über zwei CF-Kartenslots, so dass JPEG- und RAW-Fotos separat abgelegt werden können. Selbstverständlich sind alle Aufnahmeparameter manuell einstellbar – eine Vollautomatik sucht man vergebens.