BVB-Profis gegen kleine Könner auf Rädern
(Ruhr Nachrichten Dortmund, 21. Mai 2008) APLERBECK „Immer wieder Wörns am Ball – er sucht seine Mitspieler, trifft aber nur den Unparteiischen.“ Am Mikrofon nicht Sabine Töpperwien im Signal Iduna Park, sondern Jörg Schubert in der Turnhalle der Förderschule am Marsbruch.
Mattentransport, Rollstuhl-Basketball und Hallen-Fußball mit gemischten Mannschaften. Da ist BVB-Profi Nelson Valdez in seinem Element – er nutzt seine Chance und „netzt“ beim Basketball ein.
Die echten Könner sind allerdings die Schüler, die das Dortmunder Bundesliga-Team zu ihrem dritten schwarzgelben Fest eingeladen haben und von Schubert in Norbert-Dickel-Manier der extra aufgebauten Süd-Tribüne vorgestellt wurden.
In allen drei Disziplinen waren die Kinder mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen die Punktelieferanten. So auch im Team von Nelson Valdez und Sebastian Kehl beim Mattentransport, das gegenüber den Gruppen um Dede / Kringe sowie den Frühstartern Wörns / Buckley die Nase vorn hatte.
Kollision mit Kringe
Eine Kollision mit Florian Kringe steckte Mustafa Demircan beim Rollstuhl-Basketball locker weg. Der Redakteur der Schülerzeitung führte mit einigen Vorlagen sein Team zum 22:18-Erfolg.
Beim anschließenden Interview für das Schulblatt verriet ihm Sebastian Kehl, dass er früher gern zur Schule ging und seine Lieblingsfächer Mathematik und Französisch gewesen seien.
Schülersprecher Jan David Jorißen bekam bei der abschließenden Autogrammstunde beim Treffen mit seinem Idol, Torhüter Mark Ziegler, ein dickes Lob für die Begrüßungsrede. Da diese wohltuend, kurz und präzise war. Daran könnte sich mancher Politiker ein Beispiel nehmen: „Ihr seid herzlich willkommen. Hoffentlich habt ihr hier Spaß.“
Fragen zum Lachen
Den hatten sie, die BVB-Profis – und mussten über die bohrenden Fragen von Moderator Jörg Schubert herzlich lachen. Schubert zu Kehl: „Was läuft bei euch noch nicht so richtig rund?“ Kehl: „Du meinst doch heute, oder?“ Auch Andi darf ins Mikrofon sprechen. „Geil, geil, geil“, seine Antwort auf die Frage „Wie ist es, neben Klimowicz zu stehen?“
Interview mit BVB-Keeper Marc Ziegler
Jens Lukas sprach mit BVB-Keeper Marc Ziegler über die Partnerschaft mit der Förderschule am Marsbruch.
Herr Ziegler, war das heute ein Pflichttermin oder eine Herzensangelegenheit?
Ziegler: Gigantisch wie die Kinder uns hier aufgenommen haben. Deshalb ist der Termin hier für mich eine Herzensangelegenheit.
Sind Sie also im nächsten Jahr wieder dabei?
Ziegler: Natürlich. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag. Ich werde daher noch das Körbe-Werfen üben.
Welches der Spiele hat Sie ins Schwitzen gebracht?
Ziegler: Rollstuhl-Basketball. Das war Wahnsinn. Die Kinder haben taktisch klasse gespielt und uns immer wieder geblockt.